Mittwoch, 4. Februar 2015

KOCHEN MIT DEN FREDISSIMAS / Nr. 1: Was macht man mit... Rosenkohl?

Die Fredissimas haben wieder eine neue Rubrik für den Blog geschaffen. In unregelmäßigen Abständen wollen wir euch zeigen, was für kulinarische Schätzchen wir aus einer Zutat hervor zaubern, teilen euch unsere Geheimrezepte mit, unsere Lieblingsmenü-Ideen oder auch unsere kreativen kulinarischen Experimente zum Nachbasteln ;-).

Die erste Herausforderung heißt: ROSENKOHL

Mal sehen, ob wir eure Geschmacksknospen mit dem verpönt-verhasstem Wintergemüse anregen können!

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CHERRY BOMB / KIRSCHBLÜTEN-TSUNAMI

Schon etwas angeknabbert...
"Brussels sprouts" heißt das knubbelige Kohlgemüse auf Englisch und so hieß er bei uns zu Hause ebenfalls. Passte ja auch irgendwie für eine gebürtige Belgierin, die einige Jahre in Brüssel gelebt hat und die eine schottischen Mutter hat, die ihre Muttersprache damals nicht ablegen wollte... Ich hatte meine eigenen Gemüse-Ecke im Garten meiner Eltern und mein Vater brachte mir das Gärtnern bei. Rosenkohl kannte ich also nicht nur als im grünen Netz zusammengebundenes Gruppengemüse, sondern war mir also auch als am Kohlstamm wachsendes Gebilde bekannt. Wie pralle grüne Schnecken sahen die Gemüseteilchen aus, die am Stamm empor krochen...

Zu Hause gab es das Gemüse allerdings nur als Beilage. Erst in Berlin lernte ich das Gemüse in seiner Vielfalt zu schätzen. Mein ehemaliger Freund, der das folgende Rezept erfand, war ein großer Fan von Chilibohnen aus der Dose, die wir auf gemeinsamen Kanutouren täglich verspeisten. Mit der Lieblingszutat Chilibohnen und dem kräftigen Gemüse wurde dieses Rezept eines unserer Lieblinge. In der WG kochten wir davon immer eine große Menge, weil alle Mitbewohner gerne mitaßen. Reinhard starb vor fast 4 Jahren, aber dieses Rezept koche ich immer noch gerne in seinem Andenken nach:

Überbackener Rosenkohl mit Kartoffeln und Chilibohnen 

Zutaten:
* reichlich Kartoffeln, gekocht
* 1-2 Dosen Chilibohnen (Kidneybohnen in einer Chilisauce)
* Tomaten, in groben Stücken geschnitten
* Rosenkohl, gekocht
* (vegane) Kräuterfrischkäse
* geriebenen (veganen) Käse
* Salz, Pfeffer

Alles Andere erklärt sich wie von selbst.
Eine große Auflaufform einfetten, Tomaten bilden die unterste Schicht, darauf kommen die Chilibohnen, Rosenkohl und Kartoffeln. Oben kommt Kräuterfrischkäse und geriebenen Käse.
Im Backofen ca. 30-45 Minuten überbacken. Temperatur: ca. 220°C (oder was man sonst so für Aufläufe nimmt). Guten Appetit!

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ANGELNETTE


Rosenkohl mit Bratwürstchen und einer Scheibe Sonnenblumenvollkornbrot ;-)

Gestern* => Geburtstag vom Bruderherz ! *check*
Heute => Geburtstag vom Schwiegersohn ! *check*
Morgen => Geburtstag vom Nichten-Freund ! *check*

..... und immer, mit fröhlichem FEIERN und Tralala...hehe ;-)

Darum, die schnelle Mittagsküche:

Bratwürstchen in die Pfanne,
Rosenkohl gesäubert,
Stiele kreuzartig eingeschnitten,
mit Butterschmalz angebraten,
Salz/Pfeffer, etwas Gemüsebrühe
+ nach der Dünstzeit (ca. 15Min.) mit Muskat abschmecken => FERTiiiiisch !!!

*Hatläääckergemundet...meinBäuchleinistsatt...undNUNaufzuneuenTaten...FREU*


* = Zeitrechnung als das Gericht gekocht wurde!!!

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ART OF LAHJA

Man sagt ja immer, dass Rosenkohl bei kleinen Kindern nicht sehr beliebt sei – bei uns ist es genau umgekehrt, als das TK noch ein Kindergartenkind wahr, liebte es Rosenkohl heiß und innig, doch wie das manchmal so geht mit der großen Liebe – auf einmal war sie aus und vorbei und kehrte bis jetzt nicht wieder ... trotzdem möchte ich euch unser bewährtes Rezept nicht vorenthalten – ich schätze daran besonders, dass man nur einen Topf braucht und außerdem Mengen und Zutaten problemlos variieren kann – je nach Vorrat und Anzahl der Mitesser ;-)

Rosenkohl-Kartoffel-Eintopf mit Bratwurstbrät (für 3-4 Personen)

500g Rosenkohl
500g Kartoffeln
3-4 grobe oder feine Bratwürste, je nach Geschmack
Entweder Schmelzkäse oder Kräuterfrischkäse (2 dicke Esslöffel, ca. ½ Paket)
Gekörnte Brühe (je nach Wassermenge)
Muskatnuss oder Curry, Pfeffer, Salz
Etwas Margarine zum Anbraten

Gemüse putzen und in mundgerechte Stücke schneiden. Gemüse in einem großen Topf in etwas Margarine anbraten. Mit (kochendem) Wasser begießen, bis es gut bedeckt ist. Gekörnte Brühe dazugeben, ca. 15-20 Minuten kochen, bis das Gemüse gar ist. Das Bratwurstbrät portionsweise aus der Pelle drücken (geht am besten, wenn man nach der Hälfte die Wurst umdreht) und nach 10 Minuten zum Gemüse in den Eintopf geben. Ganz zum Schluss Schmelz- oder Käse dazugeben und darin auflösen, bis eine schön sämige Soße entsteht. Mit den Gewürzen abschmecken. Wer kein Fleisch mag, lässt das Brät einfach weg und würzt ein bisschen stärker. Möhren passen auch noch gut dazu. Oder anderes Wintergemüse, z.B. Pastinaken.

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FILZGARTEN

Kohlsprossen haben einen leicht bitteren Geschmack, das mag ich gerne. Am besten schmecken sie, wenn sie schon etwas Frost abbekommen haben, und möglichst frisch sind. Deshalb nehme ich meistens tiefgekühlte Kohlsprossen - die werden gleich nach der Ernte eingefroren - also frisch und frostig gleichzeitig! 

Hier nun mein Lieblingsrezept für eine simple, aber köstliche Kohlsprossensuppe (* für Nicht-ÖsterreicherInnen mit Übersetzung ;-).

Für ca. 6 Portionen:
50 dag Kohlsprossen (* 500g Sprossenkohl, auch Rosenkohl genannt)
2 mittelgroße mehlige Kartoffel
1 l Gemüsebrühe
nach Belieben Milch und Obers (* Schlagsahne)
1 Zwiebel
nach den eigenen Vorlieben Knoblauch, Ingwer (ja!!!), Salz, Pfeffer, Chili, Kümmel

Zwiebel (ev. Knoblauch, Ingwer) würfeln, mit den würfeligen Kartoffeln anbraten, mit Gemüsebrühe aufgießen, Gewürze dazu, nach dem Aufkochen die Kohlsprossen dazugeben, ca. 15-20 min leicht kochen lassen. Eine Kohlsprosse nach ca. 2 Minuten herausnehmen und die Blättchen einzeln ablösen zur Dekoration. 


Suppe mit dem Pürierstab pürieren, mit Milch oder Wasser auf die richtige Konsistenz bringen, abschmecken. In vorgewärmte Suppenteller geben, etwas flüssiges oder leicht geschlagenes Obers (* Schlagsahne) verteilen, mit den einzelnen Blättchen und Chilifäden (NUR fürs Foto habe ich eine ganze Chili genommen) verzieren. Mahlzeit!

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GARTENPFLÄNZCHEN


Vorher...

In unserer fünfköpfigen Familie ist der Kohlsprossengeschmack etwas umstritten, aber er geht 3:2 FÜR die hübschen Gemüseknospen aus.
Zufälligerweise habe ich im Fernsehen (nein, in KEINER Kochshow, hehe) einen Koch gesehen, der versucht hat, Kohlsprossenmeider vom Genuss zu überzeugen. Und zwar mit einem einfachen Rezept, das ich auch gleich nachgewerkelt habe.


Ofenkohlsprossen

Zutaten:
Kohlsprossen (für meine 18x29 cm Form hab ich ca. 350 g genommen)
Olivenöl, Balsamico-Creme (ich hab eine etwas gesüßte genommen)
Salz, Pfeffer, Zucker
eventuell dazu:
Chili, Parmesan

Nachher...

Zubereitung:
Auflaufform mit Olivenöl bestreichen. Halbierte Kohlsprossen mit der runden Seite nach unten einschlichten (der Fernsehkoch hat sie vorher auf Schaschlikspieße aufgesteckt), mit Salz, Pfeffer und etwas Zucker bestreuen. Über die gewürzten Sprossen Balsamico-Creme und Olivenöl träufeln. Bei 160°C ca. 15 min im Ofen braten lassen.
TIPP: Nicht mit dem Olivenöl sparen! Ich habe zuerst zu wenig darüber geleert, da blieben sie hart und trocken. Erst als ich noch mal großzügiger zu Werke gegangen bin, wurden die Kohlsprossen ganz weich und saftig.
Zuletzt habe ich noch Parmesan und Chilischoten darüber gerieben -> KÖSTLICH!!!

P.S.: Und hier die Auflösung: JA, er hat's geschafft, alles wurde bis auf's letzte grüne Blättchen zusammengeputzt!


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Wer auch ein genial leckeres Rosenkohlrezept hat, darf es gerne im Kommentarfeld einfügen. Wir freuen uns über weitere Anregungen!

6 Kommentare:

  1. "Gesunde Ernährung ist für mich und für alle ein Menschenrecht und Voraussetzung für ein glückliches Leben."

    Franz Alt
    Journalist

    ....gesünder geht nicht !!! *tolleREZEPTideenvonmeinemgeliebtenRosenkohl...YEAH*

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  2. Jepp, das ist mal wieder eine gelungene Fredissimas-Kooperation. Die Ofensprossen und die Suppensprossen und die Eintopfsprossen... Kann mich gar nicht entscheiden, was ich als Erstes nachkoche... Bin schon gespannt auf weitere Teile!

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  3. Ja, genau, das Putzen nervt schon ein bisschen, aber ich gehe da immer systematisch vor: erstmal überall die Strünke abschneiden, dann halbieren (mit Kreuzschnitt halte ich mich gar nicht auf) und dann kollektiv die äußeren Blättchen abrubbeln. Das geht am schnellsten.
    Ich mag nämlich den Geschmack von frischen Rosenkohl lieber als den von tiefgefrorenem. Der schmeckt doch irgendwie anders.
    LG, Anne-Marie

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  4. Ja, tiefgefroren schmecken sie etwas süßer - ich mag das, spart auch viel Arbeit!
    Ich glaube, diese Woche gibt es nochmal welche, die Wahl zwischen euren Rezepten ist aber schwierig!

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  5. Die Suppe probiere ich mal aus, die hat ja eine tolle~ meine Lieblingsfarbe!

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Wer schreibt, bleibt!