Montag, 31. Oktober 2011

Cherry Bomb und Marrybess proudly present: Siebdruck hinter den Kulissen. - Was ist Siebdruck und Teil 1 der Siebvorbereitung.

Teil 1 - Die Vorgeschichte findet ihr hier.

Zwar könnte ich euch noch länger auf die Folter spannen, wie die Geschichte des Siebdruckvorgangs weitergeht, aber mein Bewährungshelfer meinte, es würde für die Verhandlung über den Tatbestand der Verleumdung eines gewissen Zahnarztes, den ich als "Serial Filler" bezeichnete, besser sein, wenn ich beweise, dass ich auch sowas wie "Mitgefühl" anderen Menschen gegenüber zeige... Dabei zeigt dieses Beweisfoto, dass die Verleumdung VÖLLIG GERECHTFERTIGT sei, aber das ist eine andere Geschichte...

Also geht dieser Fortsetzungsroman zähneknirschend - des Zahnarztgeldbeutels füllend - in die nächste Runde...

Wo waren wir stehengeblieben?
Ach ja, Frau Bäss hat mir ein Schachbrett für meine "Schachmatt(e) To Go" vektorisiert und die Siebdruckvorlage ist bereits zusammengeschustert.



Dann müssen wir nur noch... Sieb
entschichten, Sieb föhnen, Geisterbildentferner auftragen, Geisterbildentferner abkärchern,
Sieb föhnen, Sieb beschichten, Sieb trocknenlassen, Sieb belichten, Sieb auswaschen, Sieb föhnen, Sieb abkleben, Farbe anmischen, Probedruck machen, Drucken, Textil föhnen und FERTIG. Puh!

Aber eins nach dem anderen...

Zuerst erkläre ich euch, was Siebdruck ist und wie man ein gebrauchtes Sieb von alten Motiven befreit.

Siebdruck ist genau gesehen eine Verfeinerung der Schablonentechnik, mit dem Sieb als Träger des Motivs.

Sicherlich kennt ihr alle die Tücken der Schablonentechnik: Mühsam muss man das Motiv mit dünnen Papier- oder Pappstreifen "ergänzen", so dass das Motiv nicht auseinanderfällt. Versucht mal aus einem Blatt Papier die Buchstaben eures Namens zu schneiden, um diesen dann mit der altbewährten "Zahnbürste-und-Kamm-Technik", die in Kindergärten heutzutage noch zum Kreieren wunderbar überflüssigen Bilder in Mode ist, zu "drucken". Dann werdet ihr schnell feststellen, dass ein "A" sich nur vernünftig drucken lässt, wenn das kleine Stückchen Papier, das die Mitte des oberen A-Teils bildet, nicht komplett ausgeschnitten wird, sondern mit zwei kleinen Papierstreifen mit dem Außen-A verbunden wird...

Die Verfeinerung dieser Technik wurde vor langer, langer Zeit in Japan entwickelt und zwar kamen die pfiffigen Künstler damals auf die Idee, ihre Motten auszuquetschen und Seidenfäden statt Papierstreifen als Träger der einzelnen Motivteile einzusetzen, weil diese Konstruktion dann doch einiges an Stabilität gewann.

Und noch später - es gibt keinen "Erfinder" des Siebdrucks in diesem Sinne, es ist quasi künstlerische Evolution der Schablonentechnik - wurde ein grobmaschiges Sieb zum Drucken verwendet. Die Stellen, die gedruckt werden sollten, wurden offen gelassen, denn durch so ein Sieb kann man prima Zeugs (wie auch Farbe) durchdrücken - sonst wär's ja kein Sieb, sondern ein Behälter!!!!- und die Stellen, die nicht gedruckt werden sollten, wurden dann einfach mit Papier oder mit anderen undurchlässigen Materialien (heute würde man vermutlich Tippex nehmen, wenn man Siebdruck nochmal neu erfinden müsste ... LOL) zugedeckt.

Und beim heutigen Siebdruckverfahren macht man nichts anderes als genau das. Die (Un)durchlässigkeit wird durch eine lichtempfindliche Schicht erzeugt, die man auf das Sieb aufträgt und die bei starker Lichteinstrahlung fest wird. Man muss dann nur dafür sorgen, dass die Schicht an den Stellen, wo man das Motiv drucken möchte, nicht mit Licht in Kontakt kommt. Dazu braucht man die Vorlage, die ich beim letzten Mal erwähnt habe, die man VOR das Sieb legt. Die ganze Chose wird dann mit einer starken Lampe beschienen (dauert mit einer herkömmlichen Lampe über 12 Stunden, aber mit speziellen Siebbelichtungslampen geht das innerhalb von wenigen Minuten) und voilà... dann kann das Drucken losgehen.

Aber mal langsam...

Zum Siebdrucken braucht man erst einmal ein Sieb.

Logisch. Ohne Sieb kein Siebdruck.

Ihr könnt euch entweder heimlich - mit einem herkömmlichen Küchensieb unterm Arm - auf eine Baustelle schleichen und im unbeobachteten Moment das besagte Sieb unter eine Walze legen, in der Hoffnung, dass es dann diese Form annimmt -->

Aber nach dem zigdrillionsten Versuch werdet ihr feststellen, dass es einfacher ist, ein fertiges Sieb beim Siebdealer eures Vertrauens zu kaufen. Spart Zeit und Nerven ;-)))

Die heutigen Siebe, die man zum siebdrucken nimmt, sieht man ihrer "Durchlässigkeit" übrigens nicht mehr an, da die Siebe so feinmaschig gerastert sind, dass man mit bloßem Auge die Siebmaschen nicht mehr erkennen kann. Je feiner das Sieb, desto feinere Motive kann man auch drucken.

Aaaaaaaaaaaber... so einfach wie es klingt, ist es nämlich nicht, denn unmotivierte Siebe (Siebe ohne Motiv... hehe...) sind selten. Siebe sind die fleißigen Bienchen unter den Motivträgern und haben eigentlich immer "volles Programm", d.h. ein Sieb ohne Motiv ist so selten wie ein Sieb ohne Motiv.

Kein Problem. Die Motive kriegt man auch wieder heruntergeputzt. Ein fertig beschichtetes Sieb sieht folgendermaßen aus (Motiv: Kopfhörer):

Man kann natürlich einen ganzen Harem von Sieben mit fertigen Motiven aufheben und für jedes neue Motiv ein neues Sieb verwenden. Sowas macht man in der Regel aber nur, wenn man mit einem Multimillionär liiert ist, was mir selten oder nie passiert... Deshalb zeige ich euch nun wie man Siebe entschichtet, damit man ein "neues" - sprich vom Motiv entleertes - Sieb aus den hochgekrempelten Ärmeln zaubert. Das geht ganz einfach, wenn man eine gut ausgestattete Werkstatt hat, die ausgerüstet ist mit einem Wasserauffangbecken samt Umweltfilter für die nicht so feinen Partikel, die in der Siebentschichtungsflüssigkeit enthalten sind. Deshalb sollte man Siebe nicht zu Hause entschichten, wenn man Wert darauf legt, nicht als Umweltsau betitelt zu werden. Wenn man wie ich mit umweltfreundlichen wasserlöslichen Siebdruckfarben arbeitet, kann man auch prima zu Hause drucken, aber zum Entschichten sollte man dann doch eine Werkstatt seines Umweltvertrauens aufsuchen *Ende des erhobenen Zeigefingerzeigens*...

Zum Entschichten trägt man die Entschichtungsflüssigkeit mit einem Schwamm gleichmäßig auf beiden Seiten des Siebs auf, lässt die Giftkeule kurz einwirken und geht dann rambomäßig mit dem Kärcher als Maschinenwasserpistole auf das hilflose Sieb los. Die Schicht löst sich dann schnell vom Sieb und lässt sich wie Butter runterwaschen:



Beim Drucken setzt sich nach einer Weile die Siebdruckfarbe auf den Siebfasern ab und selbst nach dem Entschichten und Neubeschichten (dazu an späterer Stelle mehr) sieht man sogenannte "Geisterbilder" auf dem Sieb. Das stört nicht weiter, denn solange die Siebfarbe nicht AUF dem Sieb eintrocknet und die Maschen verstopft, sondern immer schön ausgewaschen wird, kann man einwandfrei drucken, aber für die Langlebigkeit der Siebe empfiehlt es sich, ab und zu die Geisterbilder zu entfernen und dazu muss man nicht warten, bis Halloween vor der Tür steht, denn auch dazu gibt es Hilfsmittel aus der Siebdruckzauberkiste.

Dazu geht man folgendermaßen vor:

Man föhnt das entschichte Sieb trocken, pinselt dann den Geisterbild-entferner gleichmäßig auf Vorder- sowie Rückseite des Siebs, lässt ihn kurz einwirken und kärchert dann nochmals lässig im Rambo-Stil (ich gebe zu, das ist einer meiner Lieblings-tätigkeiten beim Siebdrucken... hehe...).



Tja. Dann nochmal föhnen und weiter geht's.
Ausgebildete Frisöre oder Frisösen sind quasi die idealen Seiteneinsteiger in das Siebdruckgeschäft. Man muss nämlich eine Meeeeeeeeeenge föhnen... Immer und immer wieder... *örks*

Allerdings wär ein Fortsetzungsroman kein Fortsetzungsroman, wenn sie nur 2 Teile enthält und deshalb zeige ich euch beim nächsten Mal, wie das Beschichten des Siebs und das Drucken vonstatten geht... *vielleicht*

Also, tut mir leid, aber ich bin immer noch ein Fan des "Cliff Hanger"s und das wird sich so schnell vermutlich nicht ändern...

Eure Cherry

P.S. Ein großes Dankeschön gilt natürlich auch der Frau Bäss für die Fotos und die Mitarbeit beim Drucken!!!!

Freitag, 28. Oktober 2011

Fisch am Freitag - heute frisch aus Gengenbach

Heute bringe ich Euch den Fisch am Freitag mit. Er ist nicht selbstgemacht, zumindest nicht von mir... aber lest selbst.

Heute habe ich zwei meiner Hobbies miteinander verbunden, nämlich Motorrad fahren und fotografieren. Da sich die Saison nun unweigerlich dem Ende nähert, nutze ich jede freie Minute (und jede, die ich mir frei nehme...) aus, um noch die eine oder andere Runde zu drehen.

Ich habe das große Glück, am Fuß des Schwarzwalds zu wohnen. Bevor ich nach Freiburg zog, muss ich zu meiner Schande gestehen, hatte ich keine Ahnung, WO der Schwarzwald genau liegt, Erdkunde war eines meiner verhassten Fächer in der Schule, neben Geschichte und Mathematik. 

Gegenbach ist ein idyllischer Ort im Mittleren Schwarzwald, genau genommen gehört er zum Ortenaukreis. 

Da ich ein großer Fan von Tim Burton bin, dachte ich mir, dass es mal Zeit wäre, sich diese Stadt anzusehen. In seinem Film "Charlie und die Schokoladenfabrik" spielt ein Teil des Films in "Düsseldorf", in Wirklichkeit handelt es sich dabei um Gengenbach. Ich war heute zum ersten Mal dort und muss sagen, dass es wirklich ein sehr hübscher, fast schon kitschiger Ort ist. 


Ich kann Tim Burton verstehen, denn dieser Ort konzentriert eine Menge Eigenschaften, die ein Amerikaner "typisch deutsch" findet: verwinkelte Altstadtgassen, jede Menge Fachwerk, einen mittelalterlichen Stadtring... nur keine jodelnden Menschen in Lederhosen. 

Was mir recht schnell auffiel, waren die Laternen, die an etlichen Hausecken hängen. 
Viele davon sind mit Symbolen verziert, Schere, Axt, Zirkel...und...



... Fisch... und noch mehr Fisch!
















Da die liebe Andiva gerade in London weilt, musste ich bei diesen Motiven gleich an unseren Fisch am Freitag denken. Voilá, lasst ihn Euch schmecken.

Mehr Fisch gibt`s bei Frau Rieger.

Eure Doro von my-meerkat und klamottenlabel

Dienstag, 25. Oktober 2011

Das große Ding meiner Kindheit



Ich gebe es nicht gern zu, aber ein ziemlich großes Ding hat meine Kindheit beschattet.

Um ehrlich zu sein, es handelt sich um eine Frucht.

Um eine ziemlich große Frucht.

Um eine sehr sehr große Frucht.
Eine die als gesund gilt und als lange haltbar und so vielseitig und praktisch.



Das alles hat sich mir in meiner Kindheit nicht offenbart. Denn es gab diese große Frucht in ein und demselben Zustand---ALS KOMPOTT---jeden verdammten Sonntag ab Oktober, bis der Vorrat alle war. Und das dieser Vorrat kein Ende nehmen wollte, glaubt mir Jeder bei der Größe dieser Frucht. Und vielleicht gibt es dieses Kompott ja auch in lecker, aber nicht in meiner Kindheit. In meiner Kindheit gab es ihn nur in süß sauer eingelegt! Und ich schwöre, dass ist eklig!

Ich habe dieser Frucht abgeschworen und wollte nie nie wieder in meinem Leben damit etwas zu tun haben. Auch der Name dieser Frucht durfte in meiner Nähe nicht mehr erwähnt werden. Wenn ein kleines Mädchen in seinem kleinen Leben etwas gehasst hat, dann war ich das und dieses Ding....

Aber, ganz leise hat dieses Ding sich wieder in mein Leben geschlichen, so vor ungefähr zwanzig Jahren. Erst ganz zaghaft---fröhlich gar. mein Sohn war noch klein, da habe ich den ersten Halloween Kürbis ausgehölt und zu einer hübschen Fratze geschnitzt. Pah hab ich damals noch gedacht, genau, das ist Deine Bestimmung---ein Fratzenkopf---hehe
Und ich fand mich glatt ein bischen nett, mit dem Ding. Und es gab Jahre die folgten, da war das gar nicht immer so einfach so ein Ding zu besorgen. Huch, da war ich fast schon ein bischen hibbelig im Herbst, ob ich zum aushöhlen einen Kürbis bekommen kann.
Da ich nicht soviel Zeit mit der Jagd auf einen Kürbis verbringen wollte, fing ich an ihn anzubauen...


Hach was wurden sie groß und orange und schön, meine Kürbisse, aber leider mein Kind auch. Und es kam der Tag da hieß es nee lass mal das mit dem aushöhlen, dafür bin ich zu groß...
Ja aber ähem und der Kürbis? Schweißausbruch, und die ekelhafte Erfahrung meiner Kindheit stieg in mir auf---
Da kam die Rettung in Form eines Kochbuches. Das Indianerkochbuch. Und es ist eines der liebevollsten Kochbücher, die ich je gelesen habe. Jede Seite eine Hommage und die Rezepte einfach umwerfend. Und da stand es:



Kürbissuppe der Pueblo

2 El Butter
2 Tomaten enthäutet, entkernt, gehackt
1 grüne Paprikaschote gehackt
1 große Zwiebel gehackt
1 Tl getrocknete Minze
1/2 Tl Zucker
1/2 Tl gemahlene Muskatnuß
350 g Kürbis geschält, gewürfelt und gar gekocht
500 ml Hühnersuppe
1 El Mehl
120 ml Sahne
gehackter frischer Koriander als Garnierung



Die Butter in einem großen Topf zerlassen. Tomaten, Paprika und Zwiebel unter Zugabe von Minze, Zucker und Muskatnuß 5 Minuten dünsten. Den Kürbis mit der Hühnerbrühe hinzufügen. Alles einmal aufwallen lassen und gründlich umrühren. Die Temperatur herunterschalten , einen Deckel auflegen und die Suppe 15 - 20 Minuten köcheln lassen. Das Mehl mit der Sahne verrühren und die Suppe unter Rühren damit andicken. Nach belieben mit gehacktem frischem Koriander bestreuen und
heiß servieren.

Und was soll ich sagen- diese Suppe ist eine Offenbarung.

Sie hat mich mit curbita versöhnt!
Sie schmeckt unbeschreiblich gut!
Sie ist gesund!

Ich liebe diese unglaublich schönen, großen, dicken Dinger. Diese Giganten in meinem Garten---



ICH LIEBE KÜRBIS!!!!!!



Für jetzt und immerdar.
Vielleicht ist ein Kürbis ja auch bald bei kallejasper oder bei lieblingspuppen zu finden??? Das wäre schon möglich, als Verbeugung vor dieser großen schönen Frucht....




Eure Kalle

Montag, 24. Oktober 2011

Cherry Bomb und Marrybess proudly present: Siebdruck hinter den Kulissen - Die Vorgeschichte

Am Anfang war die Idee.

Die Idee nannte sich "Schachmatt(e) To Go": eine Picknickdecke sollte es werden, mit einem gesiebdruckten Schachbrett und Buttons mit selbst entworfenen Spielfiguren. Im Falle eines zwar unwahrscheinlichen - aber in Theorie nicht ausgeschlossenen - Monsunregens sollte man die Schachfiguren schnell auf das "Brett" pinnen können, so dass man jederzeit zu Hause oder in einer Trockenphase weiterspielen könnte, ohne den Spielstand zu verlieren. *sich wegen der Genialität des Idees damals schon auf die Schulter klopfte*


So weit, so gut, aber wie geht man an sowas ran? Siebdruck? Kein Problem. Das kann ich ja. Naja, Können ist vielleicht zuviel des Lobes. Machen Sie sich hier selbst ein Bild meiner Siebdruckfähigkeiten: Cherry Bomb

Wie das Schachbrett zu Stande kommen sollte, darüber wollte ich mir erst Gedanken machen, wenn ich die Buttons hätte. Immer eins nach dem anderen... Probleme verschieben ist eine raffinierte Überlebenstaktik und wird in der Evolution hoch angerechnet *vielleicht*... Buttons? Hmmm... hatte ich tatsächlich zu diesem Zeitpunkt noch nicht...

Diese Idee lag also lange, lange Zeit in der Schublade der unrealisierten, aber genialen Ideen, denn Ideen müssen sich manchmal in Geduld üben, bis der richtige Zeitpunkt zum Schlüpfen erreicht ist. Jede/r Künstler/in hat vermutlich so eine Ideenkiste mit dutzenden von vollgekritzelten Zettelchen oder ein Ideenheft, wo er/sie solche Wunschkinder aufbewahrt, bis die Realisierung eines Tages stattfindet *vielleicht*.

In diesem Falle brauchte es mehrere Anläufe bis zur Realisierung.
Fred war dort vom Anfang an eine große Hilfe.

Zuerst kam die Frage auf, wo ich eine bezahlbare Möglichkeit finden könnte, um die Buttons herzustellen. Kritzelbude bot ihre Hilfe an, mir ihre Buttonmaschine für diesen Zweck samt Rohlingen zuzuschicken, aber 38mm Buttons waren für dieses Projekt leider zu groß. Je größer ein Motiv ist, desto zickiger ist es beim Drucken und ein Schachbrett in der für 38mm Buttons erforderliche Größe hätte garantiert nur Fehldrucke produziert...

So kaufte ich meine erste Buttonmaschine, und zwar ein schönes metallglänzendes Gerät für die Anfertigung von 25mm Buttons, das mich sofort begierig anstrahlte mit seinem "mach's mir"-Blick... *seufzt*.
Mein Kirschblüten-Tsunami-Shop erblickte das Licht der kreativen Welt. *Hurra!!!!! Konfetti hochwarf*... aber... die Schachbuttonidee wurde wieder beiseite geschoben als ich meine Leidenschaft für Collage-Buttons entdeckte und musste sich wieder in Geduld üben... Diese Buttons hätte die Nachwelt aber auch nicht missen wollen oder? *droh*


Und dann kam Fred wieder ins Spiel.

Frau Bäss (Marrybess) tauchte im Fred auf, angestubst von Andiva, die ihr den Fensterdekofred schmackhaft gemacht hatte. Frau Bäss schrieb eines Fredabends im meinem Gästebuch "ich kenne Sie". Kurz überlegt, ob eine Drohung vorliegt, womöglich einen erpresserischen Versuch, mich des Betrugs - wovon auch immer, das war mir dann erstmal egal, finden kann man immer was... - zu überführen mit dem Gipfel der Geiselnahme sämtlicher Ameisen, Ratten und Ponys aus meinem Siebdruckshop... So sah ich bereits den Weltuntergang vor Augen und wollte gerade mein Testament schreiben als die Korrespondenz weiterging "ich habe bei Ihnen einen Siebdruckworkshop gemacht"...

Oha! Tatsächlich! Das Zwiebelmotiv aus ihrem Zweit-Schöpken KlaraP kannte ich. Es war also keine Falle...

Dann vergingen nochmal mehrere Wochen des Plauderns im Fred und in den jeweiligen Gästebüchern, bis die Anfrage von Frau Bäss kam, ob sie eventuell ein Sieb bei mir in der Werkstatt beschichten könne. Und da witterte ich meine Chance. Sofort wurde sie zur Kooperation gezwungen: Tausch von Siebbeschichten gegen Mittäterschaft beim Drucken mehrfarbiger Motive. Und gerade bei schwierigen Auftragsmotiven wie dieses für Doro (My-Meerkat) ist Hilfe sehr gewünscht:


Und irgendwann erwähnte ich dann diese Schubladenidee des Schachbretts und meine Unlust, in Photoshop dasselbige zu entwerfen. Ich kann mir nämlich ziemlich gut in "Trial and Error"-Manier selbst Sachen beibringen (oft überwiegt allerdings der Error-Modus), wie auch das Siebdrucken und das Herumexperimentieren im Photoshop mit allen möglichen Tools, die dann manchmal zu den merkwürdigsten Ergebnisse führen (das ist aber eine andere Geschichte), aber eine gerade Linie kriege ich kaum hin... Geschweige denn drölfdutzend gerade Linien, die man für ein Schachbrett braucht.

Und schwuppdiwupp, 2 Tage später schickte mir Frau Bäss die Vorlage für ein fertiges Schachbrett zu. Juhu!!!!!!!!!!!!! *freuhüpfte*

Und nun???? *panisch um sich blickte*... wie sollte ich denn dieses verdammt GROSSE Motiv auf Folie ausdrucken????

Nun braucht man fürs Siebdrucken ein rein schwarz/weißes Motiv, das auf eine durchsichtige Folie gedruckt wird als Vorlage für die Siebvorbereitung (dazu später mehr).

A4-Folien kann ich ja ohne Weiteres zu Hause ausdrucken, aber das Schachbrett ist ja größer als die besagte DIN-Größe. Da half nur improvisieren... Ein A3-Ausdruck auf Folie im Copyshop hätte mein Budget eindeutig gesprengt, denn ich muss ja auch monatlich Schutzgeld an die Mafia bezahlen, die meine Werkstatt schützt (äh... wo ist hier die Löschtaste... das darf ich ja eigentlich nicht erwähnen, sonst erhöht sich die Schutzsumme, wurde mir angedroht...).

Also, was macht man in diesem Falle? Man druckt das Motiv auf zwei A4-Folien aus, die man tausendstelmillimetergenau zusammenklebt. Puh, ja... und nicht nur einmal... neenee... die Vorlage muss richtig lichtUNdurchlässig sein, also multipliziert man die ganze Chose nochmal mit zwei (oder besser:) drei... Die Folien werden nochmal tausendstelmillimetergenau aufeinander geklebt, so dass kein verdammtes Licht mehr durchgeht. Die fertige Folie sieht dann im Ergebnis folgendermaßen aus:



Und wie das Drucken nun vonstatten ging, das zeige ich euch in einer nächsten Folge, denn schließlich bin ich ein gemeiner Fan des sog. "Cliff Hänger"s... hehe... *hämisch grinst*

*winkt*

Eure Cherry







Sonntag, 23. Oktober 2011

Adventliche Ausserirdischenkooperation

Wie das manchmal so ist... da hockt ma so rum, weiß grad net so recht wie das nächste Projekt aussehen soll, telefoniert mit der Frau Bess und stellt fest...

uuuuuuuaaahhhh - wir ham ja dasselbe Ausgangsmaterial!

Und während wir dabei so über Gott und die Welt ratschen und uns wundern, wieso wir ohne es zu wissen beide Aludosen besorgt haben, fangen meine Finger ganz von selbst an ein paar kleine Monster zu schnitzen... oder sind es Ausserirdische? Wer weiß das schon so genau. Und wie wir da noch so am fachsimpeln sind kam uns die Idee... Adventszeit - wunderbar.. aber so wenig entspannend, wenn man die halbe Zeit im Büro oder im Stau sitzt... oder gerne auch mal die meiste Zeit in der Küche verbringt, Plätzchen backen, Stollen, Kaffee kochen - muss ja.

Adventskooperation

Deshalb gibt es jetzt die ultimative magnetische Lösung für eine entspannte Adventszeit.
Sie fahren an den Wochenenden gern mal die gesamte Verwandtschaft ab und stehen dann mal wieder auf der Autobahn im Stau? Hier hilft der Adventskranz to go. Einfach Dose auf, entsprechende Zahl Kerzen aufstecken, das gute Stück auf die Kühlerhaube magnetieren, Kerze an und schon kommt im Schrittempo ein wenig Weihnachtsstimmung auf. (Geeignet auch für metallerne Biergartentische uvm.). Marrybess' Hommage an die bayerische Adventsidylle mit ansprechendem Ausserirdischen gibt es hier.
Sie verbringen mehr Zeit in der Küche als sonstwo zu Adventszeiten (weil Sie eventuell die besuchte Verwandtschaft sind und man der Familie ja schon was bieten möchte...)? Dann könnte der Monsteradventskalender Ihr treuer neuer Begleiter zwischen Plätzchenduft und Weihnachtsgans werden. Einfach per Magneten an den Kühlschrank montieren und schon steht einer gemütlichen Adventszeit nichts mehr im Wege: zum Adventskalender gehts hier.

Wie es jetzt genau zu den Monstern und Ausseriridischen kam? Hmm. Kunst ist ja zum Glück nicht da um Fragen zu beantworten. Sondern um Fragen aufzuwerfen. Hat mal wer gesagt.

Ja, manchmal ist ein Telefongespräch Auslöser für die wildesten Kooperationen im Fred. Aber das macht Fred auch so wunderbar... dass da so viele kreative Weiber sind, die sich in ihrer Unterschiedlichkeit oft wunderbar ergänzen.
Einen schönen Restsonntag wünschen Marrybess und Andiva und:

Weihnachten kommt immer ganz plötzlich.

Herbstimpressionen

In dieser wunderschönen Jahreszeit erinnere ich mich gerne an ein Gedicht:



Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland,
Ein Birnbaum in seinem Garten stand,
Und kam die goldene Herbsteszeit
Und die Birnen leuchteten weit und breit,
Da stopfte, wenn's Mittag vom Turme scholl,
Der von Ribbeck sich beide Taschen voll.
Und kam in Pantinen ein Junge daher,
So rief er: "Junge, wiste 'ne Beer?"
Und kam ein Mädel, so rief er: "Lütt Dirn,
Kumm man röwer, ick hebb 'ne Birn".
So ging es viel Jahre, bis lobesam
Der von Ribbeck auf Ribbeck zu sterben kam.
Er fühlte sein Ende. 's war Herbsteszeit,
Wieder lachten die Birnen weit und breit;
Da sagte von Ribbeck: "Ich scheide nun ab.
Legt mir eine Birne mit ins Grab."
Und drei Tage drauf, aus dem Doppeldachhaus,
Trugen von Ribbeck sie hinaus,
Alle Bauern und Bündner mit Feiergesicht
Sangen "Jesus meine Zuversicht".
Und die Kinder klagten, das Herze schwer:
"He is dod nu. Wer giwt uns nu 'ne Beer?"

So klagten die Kinder. Das war nicht recht -
Ach, sie kannten den alten Ribbeck schlecht;
Der neue freilich, der knausert und spart,
Hält Park und Birnbaum strenge verwahrt.
Aber der alte, vorahnend schon
Und voll Mißtrauen gegen den eigenen Sohn,
Der wußte genau, was er damals tat,
Als um eine Birn' ins Grab er bat,
Und im dritten Jahr aus dem stillen Haus
Ein Birnbaumsprößling sproßt heraus.

Und die Jahre gehen wohl auf und ab,
Längst wölbt sich ein Birnbaum über dem Grab,
Und in der goldenen Herbsteszeit
Leuchtet's wieder weit und breit.
Und kommt ein Jung' übern Kirchhof her,
So flüstert's im Baume: "Wiste 'ne Beer?"
Und kommt ein Mädel, so flüstert's: "Lütt Dirn,
Kumm man röwer, ick gew' di 'ne Birn."

So spendet Segen noch immer die Hand
Des von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland.

Theodor Fontane: Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland













Freitag, 21. Oktober 2011

Fredissimas Fisch am Freitag

Ja, schon wieder ist  eine Woche rum und
damit Zeit für den
Fisch am Freitag
Dieses Mal unter dem Motto
Kleine Gschenke erhalten die Freundschaft :)
 Bei Fischgeschenken gilt es jedoch folgendes zu bedenken:
Die Dauer der Vorfreude des zu beschenkenden lieben Menschen steht bei einem Fischgeschenk im reziproken Verhältnis zur Freude des Beschenkten beim Auspacken.
kurz gesagt: Je länger der Fisch eingepackt war, desto mehr stinkt er beim Auspacken!
Dies sollte besonders bei dem Versand von Fischgeschenken nach Übersee 
und bei der Verwendung von Fisch als Befüllung des Adventskalenders
berücksichtigt werden.
Der Fisch am Freitag war heute ein Pausenfüller :)
Mehr Fisch gibt es wie immer bei Frau Rieger, bei Andiva und nachher auch noch mal als Schmuck Variante bei der kunstpause.
Schwimmt gut durch den Freitag,
ich tauch wieder ab! :) *wink*!

Sonntag, 16. Oktober 2011

Kleiner Kunsthandwerkermarkt auf dem Bahnhof

Ich bin Kalle.
Und ich habe zweimal im Jahr das große Glück die Fredissim
as bei mir beherbergen zu dürfen.
Ich will ja nicht so sehr aus dem Nähkästchen plaudern, aber vielleicht könnt ihr euch schon ein bißchen vorstellen, wie es hier zugeht- ihr kennt uns ja nun schon ein wenig. Nein? Also es wird gelacht, gesungen, gegröhlt, getrunken, gegessen, umarmt, gekichert, geschnarcht, geblödelt, gearbeitet, geliebt und gelebt---sehr sehr intensiv.
Weil nun dann immer so unglaublich viele wunderbar kreative Köpfe anwesend sind, machen wir einmal im Jahr bei diesen Treffen auch eine
n Markt für die Menschen der Umgebung und für uns.
In deisem Jahr fand der Markt zwar schon statt, aber ich
habe mich entschlossen noch einmal am 19. November einen kleinen kreativen Kunsthandwerkermarkt auf dem Bahnhof zu veranstalten.


Für diesen Markt wünsche ich mir noch Mitstreiter, um diese Straße mit Leben zu füllen,


















um diesen Kessel nicht allein verspeisen zu müssen,











um mit fröhlichen
Menschen gemütliche Stunden an diesem Feuer zu verbringen.










Der Markt findet am 19. November von 14 bis 20 Uhr statt. Es werden maximal 6 Stände mit den schönsten kunsthandwerklichen Dingen sein, damit er bei schlechtem Wetter auch drin stattfinden kann. Ich würde mich freuen, wenn sich noch einige Handwerker verbindlich anmelden.
Damit unser Tag so schön ausklingt, wie dieser----


Eure Kalle



Samstag, 15. Oktober 2011

Von der Wolle zur Filzstulpe


FilzGarten (und SchmuckerGarten), das ist die österreichische Außenstelle von Fred. Wie ich zu Fred kam? Nun, vor bald 3 Jahren entwickelte sich aus einer permanent falsch platzierten Werbung im DaWanda-Forum ein Thread, der das mit viel Wortwitz aufgriff und seither, mit etwas wechselnder Besetzung, weiterläuft und weiterläuft und weiterläuft und ...
Ab Seite 3 getraute ich mich, mitzumischen; jetzt sind wir bei Seite 6.500 plus angelangt, es macht immer noch viel Spass, wir haben uns persönlich getroffen und festgestellt, wir sind alle - recht unterschiedlich - nett bekloppt!

Gestern bekam ich ein Wollpaket von Filzrausch mit der tollen feinsten Merinowolle, natürlich musste ich eine neue Farbschattierung sofort ausprobieren, ich zeige Euch die Entstehung von Filzstulpen mit der Wolle "Zebra":

Ausgangsmaterial
Die Stulpen nehmen Gestalt an
Fertig gefilzt


Die Stulpen gefallen mir gut mit dieser Marmorierung, aber ein bisschen Pfiff fehlt noch! Asymetrisch plazierte schwarze Filzrosen mit Seide sind das Tüpfelchen:


Vanessa, meine stumme Helferin, führt die Stulpen vor

Diese Filzstulpen und andere Filz-Unikate findet ihr in meinem Filzshop FilzGarten, meinen Modeschmuck hier: SchmuckerGarten

Freitag, 14. Oktober 2011

Sodala, der Fisch is da...

*reinstolper*
Grias eich, wie ma bei uns im bayerischen Süden sagt.
Die Frau AnDiVa traut sich jetzt auch mal zu piepen. und bringt ein paar Eier mit. Frühstück?
Naa, net zum essen, Fische sollen es werden.
Eierfische
Ursprünglich saß ich mal vor ein paar Jahren auf der Couch (damals noch nur für mich und meine wild beschenkte Umwelt herstellend tätig) - es muss kurz vor Ostern gewesen sein- hatte ein ausgeblasenes Ei in der Hand und dachte:

FISCH

Warum eigentlich nicht mal aus einem Ei einen Fisch machen. Kurzer Rede - langer Sinn- es wurde nicht nur einer.. es wurden bestimmt 30 Stück. Gefährlich und ungefährlich, kunterbunt oder Ton in Ton. Gute 20 wurden an diverse Leute verschenkt, einige davon auch nach kurzer Zeit verkauft. Diverse Leute waren schon mit vielen Dingen beschenkt- das produzieren wollt ich nicht enstellen.. also musste ein Internetaden her. So landete ich auf Dawanda.. und nach kurzer Zeit auch im FensterdekoFred.
Vor ein paar Tagen kam eine Kundin auf mich zu und wollte neue Fischer. Und so kommt es dazu das ich euch zeigen kann, wie sie eigentlich entstehen.

Die ausgeblasenen Eier werden erst mal mit von mir zugeschnittenen Flossen beklebt. Anschließend wird gespachtelt, um Struktur an die Fische zu bekommen. Jetzt heist es warten - bis das ganze Trocken ist.
In der Zwischenzeit werden die Augen modelliert.
Die trockenen, rohen Fische werde im Anschluss zum ersten mal teilbemalt und beglitzert (Jep Glitzer muss da!)... warum? weil sie ganz bemalt einfach wo anbappen (ankleben) würden.
Fischproduktion
Eierfischä
Sobald sie trocken sind wird der Rest bemalt, die Augen aufgeklebt, auch bemalt, ein Aufhängefaden befestigt (mit ein paar Glasperlchen dran) und das Ganze noch mit Firnis geschützt. Zwischendurch ( trocknen und warten) kann ich mich wunderbar um diverse andere Fische kümmern die es noch so bei Andiva im Laden gibt.

Mehr Fisch am Freitags gibts bei Frau Rieger.

Donnerstag, 13. Oktober 2011

Fedissimas - kreativ und ....

..... kooperativ :)

, denn wenn Fredissimas zusamentreffen, 
dann hecken sie auch schon wieder etwas gemeinsames aus....
So auch in der Kooperation von den Lieblingspuppen
und den Karten von der kunstpause...
Hier die Puppe...


und die passende Karte :)
 Hier die Karte ....
 Und dazu die Puppe :)










Manchmal gibt es auch zuerst ein Bild, und dann die Puppen, wie hier mit der Frau Bess :)
(Pssst, und dann bekommen die Puppen noch Nachwuchs, aber die Sache mit den Bienen und den Blumen, die kann die Frau Stricktdagegen besser erklären :)

Und zu welcher Puppe diese kleine hier gehört, die heute erst einzieht, danach könnt ihr mal selber schauen...


Ick freu mir immer über neue Sachen von den Fredissimas,
denn sie sind alle soooo schön und soooooo einzigartig!
Dieses war ein Pausenfüller :) 
Und morgen gipps Fisch, ratet mal von wem :)  *wink*!!