Mittwoch, 25. April 2012

Wer oder was ist eigentlich...

...der Sinn des Lebens oder wie wird man ein guter Shopbetreiber?
Tja, diese Fragen stelle ich mir heute, weil ich morgen nicht zum meinem Wer oder Was Donnerstag kommen kann und außerdem auch mal darüber geredet werden muss. Schließlich stehen wir Fredissimas nicht nur für die Bespaßung der Allgemeinheit, sondern auch für Qualität, Produktivität und Eloquenz.
Wir haben es uns unter anderem zum Ziel gemacht, das Nivea im Netz zu pflegen!
Kommen wir also zur Eingangsfrage zurück.
Ein Großteil der Menschheit hat erkannt, dass der Sinn des Lebens die Arterhaltung als solches ist- doch was tun, wenn man bereitwillig seine Chromosomen mit einem Partner des Vertrauens oder Zufalls erfolgreich vermengt hat? Nicht Jeder ist bereit dieses gewagte Experiment beliebig oft bis zur Menopause fortzusetzen, manch Einer hat sogar schon von Anfang an andere Pläne und lässt sich gar nicht erst auf Windelgespräche und Pubertätsproblematiken der eigenen Zucht ein.
Aus dem Tierreich weiß man, dass es ein gangbarer Weg ist, nach der Fortpflanzung zu versterben.
Das würde aber unser Sozialgefüge ziemlich durcheinander bringen und noch mehr Probleme im Bereich Bruttosozialprodukt kann und will sich die Krone der Schöpfung nicht leisten.
Also lebt man nach dem gelungenen Wurf einfach weiter und wenn die Kinder aus dem Haus sind, sind Viele immer noch nicht bereit den Löffel abzugeben- jetzt, wo es endlich geschafft ist.
Und Menschen, die freiwillig oder unfreiwillig kinderlos geblieben sind, versterben ohne Fremdeinwirkung auch nicht so schnell.
Also hat das Kollektiv beschlossen, sich noch auf andere Arten und Weisen zu vervielfältigen.
Viele von uns beschließen im Laufe ihres Lebens, sich kreativ zu verewigen und ihrem Erbgut in Form von Materie Ausdruck und Unsterblichkeit zu verleihen. Wenn Sie ebenfalls dazu gehören, dann gratuliere ich Ihnen. Ihre wie auch immer geartete Tätigkeit macht Sie ein Stück weit zu einem "besseren" Menschen, denn ich gehe mal stark davon aus, dass Sie- während Sie z.B. gewaltfrei geklöppelte Schlüsselanhänger mit Fingerfarben verzieren- nicht an der Vorbereitung zu einem neuen Weltkrieg beteiligt sind.
Wenn Sie dann alle bekannten und unbekannten Menschen in Ihrem greifbaren Umfeld mit Ihren Oevres überhäuft haben, kommen Sie vielleicht auf die Idee, im Internet zu agieren, eine selbstbewusste Ichbezogenheit, derer Sie sich nicht zu schämen brauchen, weil wir sie alle mitgemacht haben und dieser Entschluss im Idealfall viel Freude, Fans und auch Geld einbringen kann. Schließlich sind Sie nicht mehr nur auf Ihren Bekanntheitsgrad in Ihrer unmittelbaren Nachbarschaft angewiesen, NEIN, Sie können bequem von zu Hause aus die ganze Welt verzaubern.
Doch nun heißt es "Innehalten- Hirn einschalten", das Internet vergisst nicht und mancher Fehler- geboren aus der Freude an der Kunst und den Ausdünstungen der verarbeiteten Werkstoffe- kann zu Katastrophen führen.
Wie wird man also ein guter Shopbetreiber? Vielleicht bin ich nicht die Richtige und es fehlt definitiv die Zeit, um diese Frage ausführlich und mit aller politischen Korrektheit zu beantworten, aber wenn Sie noch etwas Beistand brauchen, werden Ihnen die nachfolgenden, kleinen Tipps hoffentlich fürs Erste reichen.
SHOPNAME: Bevor Sie Ihre Kunst unters Volk bringen können, müssen Sie sich irgendwo anmelden und einen Shop, ein Blog, eine Homepage oder was auch immer zusammen zimmern- den Multitaskings unter uns, gelingen gleich mehrere der aufgezählten Varianten. Sollten Sie von Anfang an zu dieser Sorte Bastelmutti gehören, empfiehlt es sich, immer den selben Namen zu verwenden- das steigert den Wiedererkennungswert ungemein- AUßER, Sie frischen Ihr Konto nebenbei noch mit selbstgedrehten Filmchen auf. Überlegen Sie gut, ob sich Letzteres vom Image her auch öffentlich mit dem Vertrieb von z.B. selbstgedrehten Kerzen für die Erstkommunion verträgt.
Wenn Sie einen reellen Namen bevorzugen, dann nehmen Sie bitte den eigenen, keine Sau kauft Ihnen ab, dass Sie Julia Roberts oder Keanu Reeves sind. Versuchen Sie den Spagat zwischen einem Namen, der Ihnen etwas bedeutet und ihrem Produkt, oder für was Sie bei diesem Produkt stehen.
Mag ja sein, dass Sie Nacktschnecken für besonders possierliche Tierchen halten, doch glauben Sie mir- ein großer Teil Ihrer Besucher wird andere Assoziationen damit haben als Sie, vor Allem wenn Sie im Bereich Bekleidung unterwegs sind. Bei dem Verkauf von XXL- Mode, möchte auch keine Ihrer Kunden was von "Fetter Stoff" oder "Mollig drollig" lesen!
Übrigens: Sollte "Nacktschnecke" zu Ihrem Fach passen, seine Sie konsequent und stellen Sie entsprechendes Foto als Profilbild ein. Auch hier empfiehlt es sich, die eigenen Fotos zu verwenden, es könnte sein, dass sonst ein Teil Ihrer Kunden den Schwindel bemerkt.
PROFILBILD: Sie haben genügend Selbstbewusstsein und vielleicht auch die Attraktivität das eigene Konterfei zu zeigen? Bedenken Sie auch hier, dass Ihr Stil sich mit Ihrem Produkt verträgt. Mit dem Image "biederes Hausmütterchen" lässt sich meiner Meinung nach nur schwer Intimschmuck verkaufen.
Und bedenken Sie noch Folgendes: Auf den meisten Verkaufsplattformen erscheint Ihr Profilbild im Kleinformat, wenn Sie sich in Gästebüchern oder Foren verewigen. Selbst die größte Schönheit kann verzerrt werden, wenn Ihr Foto, auf 0,2 x0,2 runtergepixelt ist. Wenn Sie ein Foto Ihres Lieblingsproduktes oder das eigene Logo nehmen, dann hat man als Kunde mehr Motivation, mal bei Ihnen vorbei zu schauen. Wenn Sie schon länger dabei sind, es zu Ihrem Image passt, sich einen Kundenstamm und einen gewissen Bekanntheitsgrad aufgebaut haben oder einen Zweitshop eröffnen, dann sind private Fotos kein Problem. Ein absolutes NO GO sind aber Fotos von Kindern, egal ob die der Selbstgebastelten oder die der Anderen- genügend kranke Mitmenschen könnten das mit Ihrem Produktangebot verwechseln!
Stichwort FORUM und GÄSTEBÜCHER: Sie haben die ersten Verkäufe erfolgreich über die Bühne gebracht und einige nette Bekannte gewonnen? BEGEHEN SIE JETZT BLOß NICHT DEN FEHLER, in irgendwelchen Foren mitzumischen (Ausnahmen ausgenommen!) Spätestens auf der zweiten Seite wird geheult, geschimpft und an Haaren geziept! TUN SIE SICH DAS NUR AN, wenn Sie a.) Mitschreiberin in einem gemütlichen Plauderforum sind, b.) Nerven wie Drahtseile haben, c.) ein Arsch sind, d.) was wirklich Konstruktives zum Thema beizutragen haben! Und lesen Sie sich bitte, bitte in die entsprechenden Themen ein, bevor Sie wahllos irgendwelche Werbung aus Ihrem Shop posten. SPAM IST SCHEIßE!
DAS gilt auch besonders für Gästebücher. Sie können mir wirklich glauben- Sie machen sich ganz schrecklich unbeliebt damit, gerade wenn Sie so originelle Sprüche beim Abgrasen der Gästebücher und Bewertungslisten verwenden, wie z.B. OH TOLLER SHOP, SCHAU DOCH AUCH MAL BEI MIR VORBEI. Neihein, Leute wie ich rennen schreiend in die andere Richtung, vor Allem wenn man im Laufe des Tages bei Freunden und Bekannten genau den selben Mist lesen muss.
Kommen wir also zum Thema WERBUNG, denn nichts Anderes hatten Sie mit Ihrem vorschnellem Aktionismus bezweckt.
Es empfiehlt sich ein Blog nebenbei zu schreiben und Entsprechendes auf Shop und Blog hin und her zu verlinken. Bitte verschonen Sie dabei die Menschheit mit Fotos Ihrer kotzenden Katze und idyllischen Aufnahmen aus dem Familienalltag. Heben Sie sich das für den privaten (Blog)Alltag auf, ein Kunde möchte so etwas in der Regel nicht sehen. Auch möchte er nicht wissen, dass Sie sich an Fasching schon wieder mit Herpes angesteckt haben oder Ihnen ein 700 Gramm schwerer Gallenstein entfernt worden ist.
LOGENPLÄTZE in Handwerkerplattformen sind für mich mit den Logenplätzen auf kulturellen Veranstaltungen vergleichbar. Vorne spielt die Musik, und niemand auf den billigen Plätzen verrenkt sich den Hals, um Sie erspähen zu können. SIE geben viel Geld dafür aus, damit SIE besser sehen können, das macht aber nur im Theater Sinn. Schließen Sie sich lieber entsprechenden Gruppen an oder beteiligen sich an Monats- oder sonstigen Themenaktionen, betiteln Sie Ihre Produkte sinnvoll und sortieren diese an passender Stelle ein.
Eine nette Idee sind auch ein IMPRESSUM und eine WIDERRUFSBELEHRUNG. Sie sind definitiv in dem Moment, wo Sie- wenn auch nur virtuell- Ihr Häuslein verlassen und öffentlich Ihre Ware feilbieten, KEINE Privatperson mehr!
Und das leidige Thema KOPIEREN muss der Vollständigkeithalber auch noch angesprochen werden.
Wenn Sie die Mittel und die Intelligenz dazu haben, die Filzlampe Ihrer Shopnachbarin exakt zu kopieren, dann schaffen Sie es auch noch, sich ein eigenes Muster auszudenken.
Kunden sind wirklich ernst zu nehmende Menschen, die man am Besten gar nicht erst versucht zu veräppeln.
Liebhaber jedweder Kunstform wissen ganz genau, wer wann was zu welchem Preis zuerst hergestellt hat.
Ideen und Anregungen kann man sich immer holen, denn kaum jemand von uns hat sein Produkt selbst erfunden.  Entwickeln Sie Ihren eigenen Stil und geben Ihren Produkten Ihre persönliche Note. Haben Sie Mut und Geduld, irgendwo wird irgendwer auf dieser Welt genau nach dem gesucht haben, was Sie gerade anzubieten haben!
Sollten Sie sich jetzt fragen, warum Sie diesen Beitrag gelesen haben, weil Sie "Basteln" zum Erbrechen im Strahl zwingt, Sie keine Hände oder nur zwei linke haben, Sie keine Zeit zum Werkeln oder keine Geduld dazu haben, dann verewigen Sie doch Ihre Materie in Form von großzügigen Geldtransaktionen in unseren Shöpken. Bei Einkäufen im Wert von über tausend Euro werden Sie sicher in die Geschichte der Fredissimas eingehen, und selbst bei Kinderlosigkeit und ruhmlosen Beschäftigungsfeld können Sie durch solch eine kleine, unkomplizierte und doch sehr nette Geste "ewig weiter leben", weil Ihre ruhmreiche Tat Stoff für Legenden, Bücher und Filme bietet.
Na wenn DAS mal keinen Sinn macht, dann weiß ich auch nicht mehr!

Es grüßt Sie aufs Herzlichste Ihre Elfe, auf dass der Weg zu Ihrem Erfolg ein bisserl ebenerdiger geworden ist- möge das Glücksschwein mit Ihnen sein!


6 Kommentare:

  1. hach ist das schööööööön gekritzelt!. Stümmt alles *malheftigstnickt*

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  2. Im Großen und Ganzen ausgesprochen gut zusammengefasst---außer das mit der kotzenden Katze---das würde ich schon noch einmal vertiefen---sollte jetzt in Null Komma Nix mein Shop ler gekauft sein, dann tunke ich Dich in Sekt mon Elfe!

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  3. Ihr Kater sieht garantiert noch im kotzenden Zustand aus wie ein Gemälde vom Anschelo Michel, SIE und Guste dürfen das, dann ist das nämlich Kunst!

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  4. Sie haben sooooooo recht, Elfenzahn.
    Anm. d. Red: der Kunde, der bei mir im Shop für 1000€ einkauft, DEM widme ich tatsächlich einen lobhudelnden Blogbeitrag! *vielleicht*... hehe...

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  5. ...fett unterschreib ;-)
    und dann falls mal mit Tagesfreizeit
    mich auch als Bastelhippe oute!!! *mitBlutschwört*

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