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Donnerstag, 9. Februar 2012

Dirty Donnerstag - Heute: Unterwegs im Zeichen der Kultur

Liebe Blogleserinnen und -leser,

vielleicht seid ihr gerade auf einer Exkursion mit euren Kommillitonen aus dem Geologiestudiengang und ihr findet einen Arm hinter einem Stein. Ihr nehmt den Arm mit nach Hause und freundet euch mit ihm an.

Der nette Typ aus der Spülküche, in der ihr arbeitet, lädt euch ein zu einem Konzert im Samtzimmer.
Dort steckt ihr die Beine durch zwei Löcher.
Alexander Borodin spielt nun auf eurem einen Bein ein Klavierkonzert, auf dem anderen spielt Nikolai Rimski-Korsakov. Das Konzert endet mit einer beidseitigen erotischen Penis-Fußmassage.

Habt ihr heute schon einen Sherry-Cobbler durch einen Strohhalm getrunken?
Habt ihr Wäsche aus dem 4. Trockner von links geholt?
Habt ihr die Nase tief in euren Pfefferstreuer gesteckt?
Habt ihr Golf gespielt?
Hat jemand mit zwei Fingern vor euch ein "O" gemacht?

Vorsicht! Denn es könnte sich um ein Portal zum "Haus der Löcher" handeln!
Das "Haus der Löcher" ist ein Ferienressort der besonderen Art: Hier werden eure geheimsten sexuellen Wünsche erfüllt!

Es ist nicht einfach, ins Haus der Löcher zu kommen. Alle Männer, die durch das Portal kommen, werden auf Bösartigkeit und Geschlechtskrankheiten getestet, müssen einen Hodensackgeruchstest, eine Spermauntersuchung und eine Waschung in der Peniswaschanlage über sich ergehen lassen.
 
Buchhülle von klamottenlabel
Ich habe das Buch vor ein paar Tagen in eine meiner Buchhüllen gewickelt zum Geburtstag bekommen und am nächsten Tag in einem Rutsch durchgelesen.

Ja, es ist ein sehr pornografisches Buch. Aber im Gegensatz zu schwülstigen Schinken, á la "Lady Chatterley's Lover" oder dem grauenhaft öden und vorhersehbaren Buch, das in meiner Ferienpension herumlag, strotzt es geradezu vor Wortwitz und brillianten Wortneuschöpfungen des Autors Nicholson Baker.

Hier findet ihr keine Sätze wie "Henriette stöhnte wollüstig auf, als Huberts Männlichkeit in sie eindrang." oder "Als Charlotte in Cuthberts Augen sah, durchdrang sie ein elektrischer Schock. Sie wusste, dass ihre Träume sich nun erfüllen und sie noch heute in seinen starken Armen ihre Jungfräulichkeit verlieren würde."

Wie bei Alice im Wunderland geraten die Besucher in allerlei verrückte und seltsame Abenteuer. Männer müssen für den Besuch im "Haus der Löcher" jedoch einen hohen Preis zahlen. Viele verschulden sich, und müssen die unterschiedlichsten Frondienste übernehmen, wie z. B. die Pornosaugboote fahren, die schlechten Porno absaugen.

Ich will euch nicht vorenthalten, dass der üble Pornoschlamm ein Monster gebiert...
"Du bist aus den Orgasmen anderer Leute entstanden, und dennoch hast du offenbar eine Seele."
"Keine besondere, aber es gibt sie", sagte das Pornomonster.
"Und möchtest du aus dem Becken befreit werden?"
"Ja, sehr gern."
"Meinst du, du könntest ein normales Leben führen, wenn du frei wärst?"
"Nein, kein normales", sagte das Pornomonster. "Dafür habe ich zuviele Geschlechtsorgane. Aber ein besseres Leben könnte ich führen. Bei manchen Dingen würde ich gerne helfen. Ich heiße Fickbert."
Es herrschen strenge Regeln im Haus der Löcher. Männer dürfen Frauen nur mit einer "Arschkneiferlizenz", die sie vorzeigen müssen, in den Po kneifen. Bei Regelübertretungen drohen die unterschiedlichsten Strafen von Fingerabhacken, temporärer, reversibler Kastration bis hin zur reversiblen Geschlechtsumwandlung, und es gibt Männer, deren Köpfe temporär vom Körper getrennt wurden, um ihre Schulden zu tilgen. 
 "Ich würde sagen, bei deinem Körper würe für dich der schnellste Weg, deine Schulden abzubezahlen, die freiwillige Kopfabtrennung."
"Was ist das? Das würde ich gerne probieren."
"Überleg`s dir genau. Man wird dir den Kopf entfernen und auf einen Sockel mit Rädern stellen. Kathy wird dich dann herumfahren, deine Plasmabeutel wechseln und dafür sorgen, dass deine elektrischen Impulse alle tadellos funktionieren."
"Und mein Körper?"
"Dein Körper kommt in eins der sechs Kopflosenzimmer."
"Okay, und was passiert da?"
"Dein Körper und eine Frau werden einander kennenlernen."
"Wie das? Mein Körper hat dann doch keinen Kopf."
"Nein. Es sind Frauen, die nicht wollen, dass du einen Kopf hast."
DAS ist doch eine schöne Vorstellung, ein hübscher Männerkörper, der Frau alle Wünsche erfüllt, ohne den lästigen Rest! 

Ach ja, der Arm! Der Arm gehört Dave, er hat ihn im Tausch gegen einen größeren Penis verloren. Mann muss schließlich Prioritäten setzen! Am Ende des Buches erhält Dave von Shandee, der Arm-Finderin, seinen Arm und mittels Vagina-Magie seinen eigenen Penis zurück.

Die Charaktere des Buches sind relativ austauschbar, aber das hat das Porno-Genre nun mal so an sich, dass Körperteile und Geschlechtsorgane wichtiger sind, als Charakter. In diesem quietschbunten Teletubby-Sex-Wunderland geht es ja weniger darum, unseren Intellekt, als unseren Körper zu stimulieren.

Was mir an diesem Buch gut gefallen hat ist, dass es keine Machoperspektive gibt und nur Männer ihren Spaß haben. Im Haus der Löcher begegnen sich Männer und Frauen auf Augenhöhe. Oder vielleicht eher auf Höhe ihrer Geschlechtsorgane... jede und jeder hat Spaß, ist entspannt, genussbereit, willig, höflich und korrekt.

Passenderweise endet der Roman in einem großen, allgemeinen Orgasmus beim öffentlichen Cum-Shot-Festival. Und das geheimnisvolle, silberne Ei vom Anfang des Romans spielt auch noch eine Rolle. Ein wenig mehr Handlung hätte dem Buch vielleicht nicht geschadet, aber das wird meiner Meinung nach durch die absurd-komischen Schilderungen wettgemacht.

Mehr möchte ich hier nicht verraten, holt euch das Buch und habt einen Nachmittag lang Spaß und Vorsicht vor Löchern!

Eure Doro von my-meerkat und klamottenlabel.










Dienstag, 6. Dezember 2011

Farbiger Dienstag - La vie en pink!

Nachdem unsere Goldmarie letzte Woche mit Grün und Kermit die Muppet-Show eröffnet hat, haben wir auch heute keine Kosten und Mühen gescheut und Miss Piggy eingeladen.
Sehen wir mal, was sie zum Thema "Pink" zu sagen hat.

Miss Piggy von kunstpause
Doro: Miss Piggy, wie geht es Ihnen?

Miss Piggy *wirft das Haar zurück*: Danke, es geht mir sehr gut. Ich werde ich Ihnen allerdings nie verzeihen, dass Sie diesen miesen, kleinen Frosch zuerst interviewt haben!

Doro: Es wird bestimmt nicht wieder vorkommen! Miss Piggy, was halten Sie von der Behauptung, dass es die Farbe "Pink" nicht gibt, sondern dass es sich hierbei vielmehr eine Abart von "Rosa" handeln soll?

Miss Piggy *wirft das Haar zurück*: Wer hat das behauptet? Etwa dieser Frosch? *schnaubt* Pink ist heiß, Pink ist scharf, Pink ist sexy! Pink ist le Sau und le Sau c'est moi! *wirft das Haar zurück*
Doro: Miss Piggy, somit stimmen Sie also der Aussage zu, dass Pink die Farbe der Sau von Welt ist? 
Miss Piggy *wirft das Haar zurück*: Absolut! 
Doro: Miss Piggy, wir danken Ihnen für Ihre fundierte Stellungnahme und das Interview!

Ich persönlich finde Pink toll, meine Küche ist Weiß-Rosa-Pink gestrichen und mit vielen pinken Accessoires dekoriert. In meinem Wohnzimmer liegt ein pinker Teppich und gelegentlich trage ich auch Pink. Vor vielen Jahren hatte ich pinkfarbene Strähnen in den Haaren. Pink fällt auf jeden Fall auf!

Von Männern habe ich öfter die Aussage gehört, dass Pink bei den Trägern des Y-Chromosoms nicht existiert. Vermutlich, weil Pink/Rosa mit Homosexualität verbunden wird. Folgendes hat wikipedia im Zusammenhang mit Rosa zu sagen:
"Rosa wirkt sanft und weich, weshalb es seit den 1920er Jahren allgemein mit Weiblichkeit assoziiert wird. Vorher galt Rosa als männlicher Babyfarbton. Rot hat die Assoziationen Leidenschaft, Blut, aktiver Eros und Kampf. Somit galt es lange Zeit als „männliche“ Farbe und Rosa, das „kleine Rot“, wurde Jungen zugeordnet.[...]
Die Nationalsozialisten kennzeichneten wegen Homosexualität inhaftierte männliche KZ-Häftlinge mit dem Rosa Winkel, das auf der Spitze stehende Dreieck in der „unmännlichen“ Farbe Rosa. Die Karteien der Polizei mit Homosexuellen wurden Rosa Listen genannt.
"


Rosenelfe von lieblingspuppen
Der lateinische Name der Rose lautet "rosa", es liegt also nahe, dass der Name sich von der Farbe der Blüten ableitet.

Kalle hat sich bei der Rosenelfe für Pink und Rosa entschieden, nicht für die für Rosen "übliche" Farbe Rot.

Pink und Schwarz finde ich eine tolle Kombination, die ich gerne trage. Aber auch hier findet sich "Sprengstoff", denn diese Farbkombination steht im politischen Kontext für "Queer Anarchism" - mit Schwarz für Anarchie und Pink für männliche Homosexualität.

Ohrringe von SchmuckerGarten
Pink wird oft gleichgesetzt mit Verliebtheit und Illusion, wir betrachten die Welt dann durch eine "rosa-rote Brille".

Wer einmal tatsächlich eine rosa-rote Brille getragen hat (ich besitze übrigens wirklich eine!), dem wird sich die Welt sehr seltsam zeigen... Wenn ich meine länger auf habe, wird mir irgendwann übel davon. Und das, obwohl ich Pink wirklich mag, aber mein Gehirn scheinbar nur in kleinen Dosen und nicht in Kombination mit Brillengläsern.

Seit einiger Zeit wird Pink im Deutschen oft gleichbedeutend mit Rosa verwendet, was ich jedoch für Unsinn halte. Rosa ergibt sich aus einer Mischung aus Rot und Weiß, während Pink/Magenta stärkere Anteile von Blau und Gelb enthält und dadurch wesentlich schriller und härter als Rosa wirkt.

Handyvogel von Andiva
Pinkes Bioshirt von cherry_bomb
Als Akzentfarbe eingesetzt ist Pink durchaus kombinationswillig mit anderen Farben, wie Grün, Orange oder Gelb. Sehr hübsch und schräg in Szene gesetzt wird Pink hier bei Andivas Handyvogel.

In der Mode ist Pink immer ein starkes Statement, das mitunter ins Billige kippt, siehe "Cindy aus Marzahn".  

Pink ist definitiv keine "edle" oder gar "zurückhaltende" Farbe.

Filzstulpen von Flzgarten
Arzttasche von kallejasper
Früher (also zu meinen Jugendzeiten, so in den 80ern *hüstel*) war Pink in der Gothic-Szene komplett verpöhnt. Schaut man sich dort heute um, findet sich die Farbe nicht so selten, vor allem bei den "Cybergoths", oft und gerne kombiniert mit Plüsch und Lack, also schrill und "billig". Mit den richtigen Materialien in Szene gesetzt, kann unsere "Problemfarbe" dennoch edel wirken.


Süßigkeiten-Button
von Kirschblueten-Tsunami
Süßigkeiten verbinden wir mit Pink, so spricht man von "bonbonrosa" und bei Bonbonfarben denkt sicherlich jede(r) gleich an Pink, aber auch an "übersüß" und "überzuckert".

Beim Essen verbinde ich Pink mit künstlichem Aroma, vor allem Erdbeer und Kirsch und ich muss an diese pink-weißen, schokoladentafelgroßen Minzblöcke denken und an pinke und weiße Schokolinsen. Dabei zieht es mir in den Zähnen...

Niedlich und Pink gehen oft Hand in Hand, Barbies Haus ist pink, niedliches Mädchenspielzeug ist pink... Oder haben Sie schon mal einen pinken Bagger gesehen, oder ein pinkes Gewehr?
Ach Stopp, es gibt inzwischen pinkfarbenen Camouflage-Stoff, den sollten Sie aber besser nur in Barbies Haus tragen, wenn Sie sich tarnen wollen.

Kosmetiktasche von my-meerkat
Lustigerweise lieben Erdmännchen Pink (neben Rot und Orange) sehr. Pink lackierte Zehnägel in offenen Schuhen sind absolut unwiderstehlich für die kleinen Racker, ich habe es probiert!

So richtig angenehm sind einige Assoziationen zwar nicht gerade, denn Pink und Rosa sind zwei Farben, die sehr stark polarisieren, und nicht jeder mag Süßigkeiten und niedlich... Stopfen wir uns trotzdem ein paar Bonbons in den Mund, ziehen das pinke Kleid und die pinken Lackstiefel an und schon ist die Welt schön. Schön Pink nämlich.

Halt, Stopp, die rosa-rote Brille fehlt noch, bitte vor dem Lesen des Artikels aufsetzen.
Ach Mist, Sie sind ja schon am Ende angekommen...
Dann mal bis nächste Woche beim Farbigen Dienstag!

Eure Doro von my-meerkat und klamottenlabel.
P.S: Schwierig zu fotografieren ist es auch noch!