Mittwoch, 2. November 2011

Buchmacher (Teil 1)

Gestatten, Claudia, alias kritzel!

Teil einer durchgeknallten Comunity im www. Fred eben.
In der Kritzelbude stelle ich Bilder und Kritzeleien her. Meist knuffig, knubbelig, putzig.
Irgendwie kann ich nicht anders.
Alles was ich male, wird unweigerlich irgendwie süß.

Seit ein paar Jahren schreibe ich Kinderbücher.
Gut, schreiben tue ich schon länger. Aber veröffentlicht werden diese Buchstaben erst seit ein paar Jahren.

Ziemlich oft werde ich gefragt, wie man denn ein Buch so "macht". Okay, diese Frage will ich mal beantworten:

Du hast ein Buch geschrieben und willst es veröffentlichen?
Du spielst mit dem Gedanken, ein Buch zu schreiben?


Es gibt ja grundsätzlich zwei Perspektiven aufs Buchmachen.
Die des Autors und die des Verlags.

Als Autor kommt mir eine Idee... und je mehr sie sich in meinen Gedanken formt, desto dringender muss sie aufgeschrieben werden. Und so füllt sich Seite um Seite, bis schließlich ein Manuskript vorliegt. Prima.
Wie kriege ich das Ding aber jetzt in den Buchladen?

In der Regel brauche ich dazu einen Verlag.
(Inzwischen kann man seine Bücher allerdings auch als Onlineversion selbst vermarkten, oder z.B. über BOD selbst in den Handel bringen. Das bedeutet jedoch auch, dass man Lektorat und Vermarktung, ggf auch die Druckkosten selbst übernehmen muss.)

Ein seriöser Verlag vergibt einen Autorenvertrag und beteiligt den Autor an dem Verkauf des Buches. Man muss NICHT erst Geld auf den Tisch legen, damit sie das Buch drucken und man muss auch NICHT xx Exemplare verbindlich abnehmen! Lasst Euch nicht verschaukeln!
Allerdings wird man vom Bücherschreiben nicht reich! Erst wenn man John Grisham heißt, kann man mal nen Agenten vorschicken und anfragen, was der Verlag denn so als Summe springen lassen würde, wenn man so gnädig wäre, bei ihm zu veröffentlichen. Mit anderen Worten: Als Autor ist man zunächst einmal Bittsteller. Bitte veröffentlicht mein Buch!

Insofern musst Du einem Verlag Dein Werk schmackhaft machen. Nur wie?

Also eigentlich ist es den Verlagen wurscht, wie Dein Manuskript aufgemacht ist. Es muss nur eins sein: interessant und möglichst ungewöhnlich.

Die Verlage bekommen Unmengen Post und die Kunst besteht im Prinzip darin, erst einmal einen Lektor zu finden, der aus dem Stapel Dein Manuskript zieht und beim Überfliegen hängen bleibt.

Ich versuche mal knapp die wichtigsten Dinge zusammen zu fassen:


a) Manuskripte werden, wenn irgend möglich, immer in Papierform eingereicht. Denn Papier ist weniger flott gelöscht, als eine Datei. (Ggf kann man die Datei zusätzlich per Mail senden, sofern Du die Adresse des Lektorats hast, nicht nur irgendeine Verlagsadresse)

b) Dem Manuskript muss ein Anschreiben vorausgehen. "Blabla...freue mich Ihnen mein Buch vorzustellen blabla..."

c) Dem Manuskript liegt ein Lebenslauf bei. Der braucht nicht so auszuschauen, als würdest Du Dich bei ner Bank bewerben und darf ruhig durchgeknallt und unterhaltsam sein.

d) Fast so wichtig wie das Manuskript selbst ist ein sogenanntes Exposé. Hier versuchst Du, wie auf dem Klappentext eines Buches ganz kurz und knackig was zu dem Inhalt zu sagen. Das soll neugierig machen! Also sowas wie:

"Gunnar der Frosch hatte echt nen miesen Tag. Nicht zu vergessen die Sache mit dem Storch in der U-Bahn. Kein Wunder also, dass Gunnar mies gelaunt war. Aber dann erschien Lucy die Gans und der Tag bekam eine neue Richtung..."

Danach fasst Du zusammen was Deine Kernpunkte sind und welchen Leserkreis Du anvisierst.

"Eine Geschichte über die "Gans große Liebe" im Alltag. Und wie so ein einziger Tag das Leben in einem Gans neuen Licht erscheinen lässt.
Ein Bilderbuch für Kinder ab 5 und Erwachsene bis 104."


Das ist jetzt alles Nonsens, das Buch gibts natürlich nicht... noch nicht ;)
Ist nur so fürs Prinzip.

Tja und dann alles in einen dicken Umschlag und ab an den Verlag. Die Antwort der Verlage kann binnen eines Tages kommen oder Monate dauern. Geduld!

Es ist übrigens mehr als sinnvoll, möglichst viele Verlage anzuschreiben. Und im Idealfall hast Du dann die Qual der Wahl! Aber natürlich bringt es nix, Deinen Gartenbildband an Reklam zu senden. Suche Dir die Verlage raus, zu denen Dein Thema passt!

Und mit ein wenig Glück, fällt Dein Buch ins Auge und das Telefon klingelt:

"Hallo? Wir haben hier Ihr Manuskript liegen... und sind sehr interessiert!"

Ich kann aus eigener Erfahrung sagen: Nach einem solchen Anruf schwebt man erst einmal auf Wolken!



Was dann passiert, schreibe ich nächstes Mal!

Liebe Grüße



Hier eines meiner Bücher...

13 Kommentare:

  1. YES, Kritzel Rockt.
    Weiter gehts!

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  2. Und was is mit den Erwachsenen über 104?

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  3. Die kriegen ne Lupe dazu und gut is:)

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  4. völlig durchgeknallt und liebenswert!

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  5. Frau Kritzel, unverkennbar Profi beim Schreiben!

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  6. Ich habe das Buch schon gelesen, es ist soooo toll geschrieben....macht einfach Lust auf mehr! ;-))))

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  7. Toller Post!
    Ich habe die ersten beiden Kritzel Bücher, kann ich seeeehr empfehlen, vor allem jetzt zum verschenken den Billersbockmist, die turbulente Weihnachtsgeschichte...
    Und jetzt will ich sooooooooooooooooofort wissen, wie es mit Gunnar weitergeht!
    ....und mit dem Buch auch :)
    Diese Cliffhanger werden wohl hier zur Gewohnheit, hä?

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  8. Leute, Ihr seid süß!
    Jetzt fehlen nur noch Eure Amazon Rezensionen! :)

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  9. „Beim Schreiben ist es wie bei der Prostitution. Zuerst macht man es aus Liebe, dann für ein paar Freunde und schließlich für Geld.“
    Molière ...tja! *♥RESchPEKT*

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  10. Sehr gute Tipps, die man jedem ambitionierten Jungautor nur empfehlen kann! Ich war mächtig stolz als mein Buch bei Amazon zu haben war, das Honorar war zwar mickrig, aber alleine die Ehre war's wert ;-)

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Wer schreibt, bleibt!