Freitag, 14. Dezember 2012

Was schenke ich bloß?

Schenken
Schenke groß oder klein,
Aber immer gediegen.
Wenn die Bedachten
Die Gaben wiegen,
Sei dein Gewissen rein.
Schenke herzlich und frei.
Schenke dabei
Was in dir wohnt
An Meinung, Geschmack und Humor,
So dass die eigene Freude zuvor
Dich reichlich belohnt.
Schenke mit Geist ohne List.
Sei eingedenk,
Dass dein Geschenk
Du selber bist.

Joachim Ringelnatz (1883-1934)

Eigentlich ist damit alles gesagt---noch besser wäre es gewesen, wenn ich vorher an meinen Lieblingsdichter gedacht hätte---also bevor ich mir so unendlich den Kopf zerbrochen habe.

Ach meine Prinzessin Sauerkrauthaar ist ja nun in einem Alter, indem man schon einmal Wünsche formulieren kann. Sie ist drei und sie hat auch für Drei wünsche. Sie wünscht sich eine Küche....

Bleiben wir mal bei der Küche. Dieses liebreizende Mädchen hat soviel ich weiß momentan vier Küchen. Da ist die hinreißende Sandkastenküche, in der es außer gutem Grassalat auch ausgesprochen schmackhaftem Sandkuchen gibt.
 Oder nehmen wir die Lehmküche im Fahrradschuppen mit dem erlesenem chinesischen Porzellan. Dort habe ich den besten gefilterten Lehmkaffee aller Zeiten mit ihr getrunken.
Oder die Freiluftküche mit dem Rattantisch auf der Rampe im lichtem Schatten der Birke. Da gab es Birkensamensuppe per exzellence.
Nicht zuletzt die wunderbare Schuhschrankküche mit aufgemalten Platten auf dem wir beide so oft und gern diese entzückende MehlZuckerWasserpampe gekocht haben....

Also dieses Mädchen wünscht sich nun eine Plastikküche und zwar heiss und innig. Und es zerreisst mich fast dieser Gedanke.
Also gehe ich zu meinem Göttergatten mit diesem unentschlossenen Gesichtsausdruck und schilder ihm mein Leid. Und lieber Göttergatte in diesem Fall! wollte ich eine Antwort eine Entscheidung von Dir. Ob ich die dann befolgt hätte steht auf einem anderen Blatt, aber Dein mach doch mein Herz!!!! war falsch platziert!

Aber ich habe ja das Glück, dass noch der erwachsene Hoferbe ein offenes Ohr für meine Nöte hat und schildere ihm mein Dilemma. Sein kategorisches NIEMALS hat mir die Entscheidung erheblich erleichtert.

Nein ich werde nicht auf die Werbung hereinfallen und mein Herzblatt wird nun keine Plastikkinderküche bekommen, weil ich noch so wunderbar viele schöne Suppen und Salate und Kaffees trinken möchte.
Mein Herz wurde leichter!

Jetzt konnte ich mit Liebe und Ruhe noch einmal nachdenken und mir fiel ein Weihnachtsfest in meiner Kindheit ein.  Meine Eltern hatten vor Weihnachten unsere alte Puppenstube weggenommen und gesagt, die war nichts mehr, sie hätten sie weg gegeben. In Wirklichkeit erstrahlte diese Puppenstube als hell erleuchtetes Puppenhaus unterm Weihnachtsbaum, mit Tapeten und Elektrik und Bad...es war wunderwunderschön---

Und nun habe ich das große Glück in einem Fundstück noch einmal so kleine Puppen gefunden zu haben und ein noch größeres Glück, dass die liebe Wolli ihr schönes Puppenhaus an Rosinchen weitergegeben hat. Darüber freue ich mich jetzt noch einmal so doll. Klar hat Rosinchen das Haus schon gesehen, aber ich hab nun auch kleine Elektrik besorgt und Tapeten mit winzigen Blümchen.

handgeschöpfte SEife




Die Püppchen habe ich heute gebadet und mit meiner handgeschöpften Seife gewaschen, bis sie blitzeblank waren. 







Dann wollte ich mich mit meiner Nähmaschine daran machen, diese winzigen Schlüpfer zu nähen....Nachdem ich alles aufgebaut hatte, ging der Strom weg. 


Nähzubehör mit Nervennahrung


Also musste ich doch wieder zur Nadel greifen. Ich weiß, dass einige Fredissimas wunderbare kleine Häkelschlüpferchen häkeln können. Ich bin dazu leider etwas grobmotorisch----


es ist kalt draußen----



Und ehrlich? Nach den ersten zwei Schlüpfern hör ich meine Mutter rufen: " Kind zieh die großen Buxen an. Es ist kalt draußen".










Ich wünsche euch eine ebenso beschauliche, in schönen Erinnerungen schwelgende, Adventszeit. Und sollten noch Geschenke fehlen, schaut doch mal bei den Fredissimas rein!


Eure Kalle, von kallejasper und lieblingspuppen

6 Kommentare:

  1. Och sind die herzig ... und wenn sie das erleuchtete Häuschen erst sieht, ist jede Platikküche vergessen ;-)

    AntwortenLöschen
  2. Hach, wie schöööööööööön... Mein Vater hat mir damals auch ein Puppenhaus aus Spanplatte gebaut, aber dafür mit drei Etagen UND echter Tapete an der Wand!!! Und ein Kaufmannsladen, so groß fast wie in Echt... Ich hab's geliebt, weil es eben vom Herzen kam... Die schönsten Geschenke sind doch die, worin die Eltern Zeit und nicht Geld investieren!

    AntwortenLöschen
  3. Einfach wundervoll....Danke für diese Geschichte...
    Liebe Grüße von der grauen Frau

    AntwortenLöschen
  4. KALLE, in DIR steckt eine himmlische LITERATöööse,
    und das Prinzesschen wird sich sehr freuen ;-))) *♥einsoherrlichesGeschenkundwunderzauberhafterBeitrag*

    AntwortenLöschen
  5. kirschblüten-tsunami14. Dezember 2012 22:40
    "Die schönsten Geschenke sind doch die, worin die Eltern Zeit und nicht Geld investieren!"

    So ist es! Nachdem wir irgendwann dem schrecklichen Barbiiih und Nintendö Zwang erlegen waren, weil alle außer unserem "armen" TK damit gespielt haben, stellten wir ziemlich schnell fest, dass das Kind noch schneller das Interesse daran verlor.
    Nun ist der ganze Rötz wieder weggepackt, doch das mittlerweile pubertierende Kind wünscht sich zu diesem Weihnachts- Fest von Muttern eine neue handgenähte Elfe.
    Jetzt sind wir froh, dass wir in der Grundschule dem Plastik- Müll auch mal nach gegeben haben, denn die jetzige Freude der Kinder über handgeklöppelte Geschenke wiegt den anfänglichen Kummer wieder auf.
    Und auch ich erinnere mich glücklich an meine Kindheit, meine Puppenstube und den auf dem Boden herum robbenden Eltern, weil sie mit uns gespielt haben.
    Prinzessin Sauerkraut Haar wird Dir das eines Tages von ganzem Herzen danken und Dich immer im selbigen als beste Mama der Welt hochhalten!

    AntwortenLöschen
  6. Seufz, so wunderschön kann ☆schenken und beschenkt werden☆ sein!
    DAS ist Weihnachten!

    AntwortenLöschen

Wer schreibt, bleibt!